Detlef Zille stellt Dresdner Panoramabilder aus, von Maria Meister
Gut gefüllt war es, das vielleicht schönste Kleinod der Region. Und wie immer gaben sich die Veranstalter Mühe, den Ort als Pol der Ruhe und Gemütlichkeit zu gestalten mit Kerzen und Gitarrenmusik im Hintergrund. Allerdings kam diese am Sonnabendnachmittag aus der Konserve, da nicht zu einem Konzert, sondern zu einer Ausstellungseröffnung geladen wurde.
Dieses Mal sind ausgewählte Werke von 1994-2001 des Dresdner Fotografen Detlef Zille in der Mühle zu bewundern. Zu ein paar einleitenden Worten war er allerdings nicht zu überreden: „Ich hab hier nix zu sagen – ich hab hier Bilder hingehangen“ – daran war nicht zu rütteln. Dafür machte Jörg Konetzke, Vereinsmitglied der Kulturmühle und gleichzeitig ein Freund des Fotografen, die Besucher neugierig auf das, was sie erwarten würde: „auf merkwürdige Art geheimnisvolle, menschenleere Bilder von ästhetischer Allgemeingültigkeit, die Zeitlosigkeit suggerieren*)“. Gespannt ging man nun also von Bild zu Bild. Im unteren Bereich hängen im Vorjahr entstandene schwarz-weiße Fotografien, dominiert von strahlenden Bäumen und Wasser, wie der Carolasee, oder der Glockenpavillon. Hinauf begleitet den Besucher der Zwingerteich
(1995), zu jeweils unterschiedlichen Jahreszeiten, von den schweren Farben des Sommers hin zu der Leichtigkeit des Frühlings. Oben sind farbige Panoramen zu sehen, die eindrucksvolle Stimmungen, wie Abendrot, Vollmond oder beleuchtete Kulturstätten bei Nacht wiedergeben. So kann man zum Beispiel vom Dresdner Rathausturm auf die Stadt blicken, über die sich der Abend senkt. Sie versinkt im blauen Licht, der Himmel ist in zartes Rosé gefärbt. Die Ausstellung „Extrabreit“ präsentiert eine Spielart der Fotografie, die dem menschlichen Sehen angepasst ist, in etwa also einen Winkel von 140 Grad zeigt. „Dieses Format macht mich an, es regt auf“, äußert sich Detlef Zille selber dazu. Dass er in Bischheim nur Panoramen von Dresden ausstellt, liegt nicht daran, dass er unter diesem Motto Motive gesucht hat – es ist nur eine spezifische Auswahl. „So etwas kann man nicht planen, man muss spontan für etwas Zuneigung empfinden und dann die Kamera zur Hand nehmen. Das ist so ähnlich wie Liebe auf den ersten Blick“, erklärt er. Nur dass er dabei nicht durch die rosarote, sondern eine breite, eckige Brille schaut, sagt er schmunzelnd. So fotografiert der studierte Veterinäringenieur, der später eine Fotografenausbildung erhielt, am liebsten faszinierende Landschaften und schöne Frauen.
Vorgeschmack: www.zille-foto.de